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DER VORLESER

Wir haben das große Glück, mit Mario Hassert eine der markantesten und eindrucksvollsten Sprecherstimmen Deutschlands in unserem Team zu haben. Dabei ist Mario nicht nur eine feste Größe in der nationalen Funk- und Fernsehlandschaft sondern auch nimmermüder Freigeist, ständig auf der Jagd nach kreativen Abenteuern. Sein neuestes Projekt ist seiner heimlichen Liebe, der Lyrik, gewidmet.

In berührenden Video-Inszenierungen rezitiert er die Klassiker von Hermann Hesse in nie dagewesener Weise neu und stößt mit beängstigender Intensität das Tor zur Gedankenwelt des Dichters erneut weit auf ...

 

 

 

ENTSCHLUSS - HERMANN HESSE

Dichtung: Hermann Hesse
Rezitation:
Mario Hassert
Musik: Kyle Preston - "Ice Where Your Parents Love Should Be"
Kamera: Robert Hassert / Caroline Hassert
Post Production: Mario Hassert

Was ich bis heut an Versen schrieb
und was ich sonst landein, landaus
an losen Dichterkünsten trieb,
der ganze leicht gepflückte Strauß -
Mir ist er nichts! Mir welkt er in der Hand!
Ich werf ihn weg und geh auf neuen Wegen
hinüber in ein neues, andres Land,
dem ungewissen Reiseziel entgegen.
Und war der Strauß auch einmal frisch und bunt,
nach andern Straßen drängen meine Sohlen,
der ganze Tand war doch im Grund - gestohlen.
Hinweg damit! Ich bin ein Vagabund.

Stirnrunzelnd untersucht ein Rezensent
die welke Ernte und beginnt zu schelten ...
ich bin schon weit, auf meinem Hute brennt
schon eine andre Sonne. Ferne Welten
verlocken mich; das alte Leierspiel
mag liegen, wo mir's aus der Tasche fiel.
Die Jahre gehn so schnell! Wie lang wird's sein,
so steh auch ich im stillen Kreis der Müden
und schaue hinter mich in die verblühten
Jahre als in ein fremdes Reich hinein!
Das läßt mir keine Rast; eh mich mit kühlen
Händen der Schnitter greift, will ich und muß
der Erd' und Sonne Kräfte in mir fühlen,
und was sie hegt an Schmerz und an Genuß
mit starken Armen sehnlich an mich reißen
und Tod und Leben meine Brüder heißen.

Ob dann ein neues Liederspiel beginnt,
was liegt daran? Ein Sucher bin ich nur,
der durch die Welt in Sonne, Staub und Wind
begierig tastet nach der Schöpfung Spur.
Wo irgendeine unerschöpfte Kraft,
ein Sprossen, Strömen, eine Leidenschaft
sich regt und schafft und probende Flügel spannt,
da ist mir wohl, da ist mein Heimatland.

Ein kühler Wind bläst von den Alpen her -
vergangen ist, vorbei, ertränkt im Meer,
was ich bis heute träumte, irrte, litt ...
Sturm, Bruder, sei gegrüßt ! Nimmst du mich mit ?



 

STUFEN - HERMANN HESSE

Dichtung: Hermann Hesse
Rezitation:
Mario Hassert
Musik: -MARiAN- "Lyrical" - Envato
Kamera: Robert Hassert / Caroline Hassert
Post Production: Mario Hassert

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hängen,
der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegen senden,
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

 

 

 

 

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